„Goldene Unke 2022“ geht an die Marktgemeinde Treffen

„Goldene Unke 2022“ für die Marktgemeinde Treffen: Michael Jungmeier (FH Kärnten, wissenschaftliche Projektbegleitung), Landesrätin Sara Schaar, Bürgermeister Klaus Glanznig, Gemeindevorstand Bertram Mayrbrugger, Lena Uedl-Kerschbaumer (lenaplant) und Elisabeth Wiegele (Koordinatorin, FH Kärnten; von links) - Fotohinweis: Büro LR.in Schaar
Zum zweiten Mal wurde nun der Kärntner Naturschutzpreis „Goldene Unke“ vergeben.

„Gesucht wurden im Hinblick auf Naturschutz-Maßnahmen besonders gelungene und innovative Bauprojekte. Es ist beachtlich, wie originell Lösungen im Spannungsfeld zwischen Naturschutz und Bau sein können, und es freut mich, dass in diesem Zusammenhang immer mehr über die behördlichen Naturschutz-Auflagen hinaus gestaltet wird, um eine Verbesserung für die Natur zu bewirken“,

so Naturschutz-Landesrätin Sara Schaar bei der Verleihung.

„Naturschutz in Baumaßnahmen zu integrieren, stellt eine Zukunftslösung zur Erhöhung der Biodiversität dar. Die Verleihung der ,Goldenen Unke‘ als Stellvertreterin bedrohter Arten hat das Ziel, außergewöhnlich gelungene Umsetzungen von innovativen Naturschutz-Maßnahmen im Zuge von Bauaktivitäten sichtbar zu machen. Es geht um Integration und Selbstverständlichkeit im Umgang mit natürlichen Ressourcen und deren Erhaltung“,

bemerkt der Jury-Vorsitzende Martin Schneider von der Fachhochschule (FH) Kärnten.

Das Siegerprojekt aus Treffen

Die „Goldene Unke 2022“ geht an die Marktgemeinde Treffen für das 2021 umgesetzte Projekt „Trittsteinbiotop Friedhof Treffen – Friedhofsgestaltung mit Würde und Natur“, konzipiert von „lenaplant – Ingenieurbüro für Landschaftsplanung“ mit Sitz in Afritz. Im Zuge der Erweiterung des Gräber-Bereichs um einen Baumbestattungshain mit heimischen Baumarten wurde in Treffen auch an die Bodenentsiegelung gedacht.

„Einerseits wurde der Vorplatz des Friedhofs – mit Trittsteinbiotop, Schattenbäumen, Laubhecken und begrüntem Schotterrasen – naturnah und klimafit gestaltet. Andererseits wurde auch der asphaltierte Parkplatz durch eine Sickermulde mit Bergahornen und heimische Wildpflanzen umgestaltet, was zu einer Erhöhung der Biodiversität und einem kühleren Klima führt und wodurch sich die Entwässerung verbessert hat. Die Gemeinde Treffen zeigt vor, dass man gerade bei versiegelten Beständen durch Neugestaltung viel für den Naturschutz tun kann. Viele Tiere und Pflanzen finden beim Friedhof nun neue Lebensräume vor“,

lobt Schaar das Siegerprojekt.

„Ehrenunke“ vergeben

Vergeben wurde auch eine „Ehrenunke“ für das rein private Projekt „Auwald mit Biotopen in Oberhof“ in der Gemeinde Metnitz, eingereicht von Morgan Chambas. Er verwandelt eine Fichten-Monokultur in der Größe von ca. 0,7 Hektar in einen besonderen und vielfältigen Lebensraum, in einen ursprünglichen Auwald.

„Es wurden auch zwei große Biotope angelegt, welche mit Wurzelstöcken, Hohlräumen und kleinen Bächen sowie einem Tümpel wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen bilden. Man begegnet dort nun Amphibien und Insekten bis hin zu wilden Orchideen und Wildobst-Bäumen“,

beschreibt Schaar das naturnahe Vorhaben.

Die „Goldene Unke“

Die „Goldene Unke“ wurde von der FH Kärnten (Lehrgang „Bauingenieurwesen und Architektur“) in Kooperation mit dem E.C.O. Institut für Ökologie organisiert. Die Jury – Vorsitzender Martin Schneider, Landesrätin Sara Schaar, Klaus Kleinegger (Abteilung Naturschutz, Amt der Kärntner Landesregierung) und Andreas Berchtold (ZT-Kammer) – fällte ihre Entscheidungen auf Basis von Besichtigungen der Projekte durch Expertinnen und Experten vor Ort.