„Girls go Technik“: Multiplikatorinnen schlossen Ausbildung ab

Die Absolventinnen der Multiplikatorinnen-Schulung mit Frauenbeauftragter Martina Gabriel (8. V. l.), Projektkoordinatorin Sigrun Müllneritsch (2. v. r.) und Frauen-Landesrätin Sara Schaar (rechts) - Fotohinweis: Büro LR.in Schaar
In Klagenfurt wurden die Abschlusszertifikate an die elf Absolventinnen der Multiplikatorinnen-Schulung im Rahmen des Projektes „Girls go Technik“ verliehen. Das Projekt wird seit 2018 vom Verein EqualiZ umgesetzt, gefördert durch das Referat für Frauen und Gleichstellung. Ziel ist es, Mädchen und junge Frauen, Eltern, Bezugspersonen, Ausbildungsverantwortliche und Unternehmen für geschlechterreflektierende Berufsorientierung zu sensibilisieren. Das Projekt wird jährlich evaluiert und an aktuelle Anforderungen angepasst.

Nachhaltiges Angebot

„Vor allem während der Pandemie war es vielen Jugendlichen – insbesondere Mädchen und jungen Frauen – nicht möglich, sich aktiv mit technisch-handwerklichen Berufen und Ausbildungswegen auseinanderzusetzen und erste Hands-on-Erfahrungen zu sammeln. Um nachhaltig ein Angebot für geschlechterreflektierende Berufsorientierung für Kärnten zu sichern und so unseren Fachkräften von morgen alle Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten aufzuzeigen, wurde heuer im Rahmen des Projektes eine Multiplikatorinnen-Schulung ins Leben gerufen“,

erklärt Jugend- und Frauen-Landesrätin Sara Schaar.
Zielgruppe für die Schulung waren volljährige Frauen mit pädagogischem oder technischem Hintergrund.

Ausbildung in Theorie und Praxis

Die theoretische und praktische Ausbildung der Multiplikatorinnen, die im Jänner 2022 startete, umfasste mehrere Schwerpunkte, u. a. Gender und Gleichstellung, Handwerk und Technik sowie die didaktische Umsetzung mit der Zielgruppe Mädchen. Den Abschluss bildete die praktische Anwendung des Gelernten im Rahmen von Workshops an Schulen. Insgesamt haben 93 Schülerinnen der MS Velden am Wörthersee, der MS Kühnsdorf, der MS St. Stefan Christine Lavant und der MS Rennweg an den praktischen Workshops teilgenommen.

Absolventinnen als Role Models

„Multiplikatorinnen-Schulungen wie diese ermöglichen den Teilnehmerinnen eine Öffnung hin zu Gleichstellungspolitik und eröffnen Mädchen und Frauen arbeitsmarktpolitische Perspektiven für handwerklich-technische Berufe. Die Absolventinnen fungieren zukünftig als Role Models und können das erworbene Fachwissen in regionalen Angeboten als Multiplikatorinnen umsetzen“,

so Christine Erlach, Geschäftsleiterin von EqualiZ.
Auch Landes-Frauenbeauftragte Martina Gabriel unterstreicht die Bedeutung des Projektes:

„Gerade im Schul- und Jugendalter werden Weichen für die weitere berufliche Karriere und Lebensplanung gestellt. Geschlechterreflektierende Berufsorientierung bildet die Basis zur Eröffnung von Berufswelten abseits von gesellschaftlichen Rollenbildern und für eine finanziell unabhängige Zukunft.“

Frauenanteil in technischen Berufen steigt

Ein Blick auf die Statistik zeigt: Im Betrachtungszeitraum zwischen 2015 und 2021 steigt der Frauenanteil in technischen Berufen langsam an, mit dem Lehrberuf Metalltechnik ist auch ein technischer Beruf in den Top 10 der weiblichen Lehrberufe 2021 zu finden.
Sandra Riebenbauer, Teilnehmerin der Schulung, hat genau deshalb die Ausbildung gemacht:

„Ich komme selbst aus einem männlich dominierten Handwerksberuf und weiß daher sehr genau, wie viel Aufklärungsarbeit noch notwendig ist, um Frauen für technische Berufe zu begeistern. Ich liebe es, Menschen zu empowern und ihnen einen Zugang zu ihren Talenten aufzuzeigen. Die Multiplikatorinnen-Schulung ist eine zukunftsorientierte Ausbildung, die uns die Möglichkeit gibt, Mädchen und Frauen einen Zugang zu ihren handwerklichen und technischen Talenten zu eröffnen.“

Information: Projektkoordinatorin Sigrun Müllneritsch, muellneritsch@equaliz.at, 0463/50 88 21.
Quelle: LPD Kärnten